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Lars von Trier – Nymphomaniac 2
Anfang 2014 lief der erste Teil in den Kinos. Jetzt folgt bereits der zweite Teil der Trilogie, in dem eine 40-jährige Nymphomanin ihre sexuelle Lebensgeschichte erzählt. Und dies wird wort- und bildgewaltig dargestellt. Die Angst oder Hoffnung, je nach Erwartungshaltung, einen simplen Porno sehen zu können, zerschlägt sicher allerdings schnell, handelt es sich doch um ein Filmdrama, um und über die Qualen, die Sexsucht auslösen kann.
Dahinter steckt der dänische Regisseur und Provokateur Lars von Trier. Zum Start des erstens Teils hat er einen Trend an Orgasmus-Gesichtern losgetreten, indem er seine Stars, u.a. Willem Dafoe, Christian Slater, Charlotte Gainsbourg, Uma Thurman, Sophie Kennedy Clark oder Udo Kier beim Höhepunkt zeigte. Wenn man so will, war Lars von Tier damit der Vorreiter der #aftersex Selfie Welle. Sei es drum. Lars von Trier ist ein Mann, der zweifelsohne polarisiert. Der Däne (geboren 1956 in Kopenhagen, Sternzeichen Stier) hat als Produzent, Drehbuchautor und Filmemacher schon einiges geschaffen.
Und mit jedem seiner Werke sorgt er für Zünd- und Gesprächsstoff.
Wie so oft ist es ein schmaler Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Ein Kapitel: 2009 wurde er noch für die 62. Filmfestspiele in Cannes für den Wettbewerb nominiert und mit offenen Armen empfangen. Zwei Jahre später haben sie ihn vom Hof gejagt. Auf einer Pressekonferenz ließ er sich zu strittigen Aussagen zum Dritten Reich hinreißen und wurde von den 64. Internationalen Filmfestspielen ausgeschlossen. Auf der Berlinale 2014 kokettierte er dann mit einem Persona non grata T-Shirt mit seinem damaligen Ausschluss. Ansonsten zeigt er sich seit dem Vorfall im Mai 2011 aber sehr wortkarg in der Öffentlichkeit und lässt lieber seine Werke und Protagonisten sprechen.
Immer wieder spielt er auch mit pornografischen und gewalttätigen Darstellungen in seinen Filmen. Gern auch beides zusammen. Und genau das bringt ihm stets Ärger (oder Aufmerksamkeit?) der Filmindustrie und Medien ein. Kunst darf das. Lars von Trier möchte mit seinen Arbeiten Gut und Böse, Kitsch und Kultur in Frage stellen. Er macht in früheren Interviews auch keinen Hehl draus, dass er die Gutmenschen-Philosophie attackiert und somit auch sich selbst, beziehungsweise die ihm vermittelten Werte seiner Kindheit. Vielleicht sind seine Filme gerade deshalb so brachial und eindringlich. Ein Zeichen dieser Qualität: wer einmal die Anfangssequenz in ANTICHRIST gesehen hat, wird diese garantiert nie mehr vergessen. Eine dermaßen intensive Darstellung gelingt wirklich nur ganz wenigen. Natürlich sind seine (Gesamt-)Werke Geschmackssache. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Nur kontrovers diskutieren.
Genau das wird auch bei NYPHOMANIAC 2 wieder passieren. Während der erste Teil jedoch überwiegend positiv bewertet wurde, sowohl von professionellen Filmkritikern als auch vom Publikum, sind die Zuschauer vom zweiten Teil offensichtlich eher enttäuscht. Die Bewertungen auf den einschlägigen Filmseiten sprechen bisher eine eindeutige Sprache.
Wer sich selbst ein Bild machen will geht jetzt ins Kino. Oder schaut sich die Trailer und Hintergründe hier an: http://nymphomaniacthemovie.com/
Bildnachweis: Concorde Filmverleih
Max weiß, was Männer wollen. Und Frauen auch. Das glaubt er jedenfalls. Unbestätigten Gerüchten zufolge hält er sich für eine Mischung aus James Bond und Florian Silbereisen. Letzterer aber nur, weil er mit Helene Fischer zusammen war.
