Welcome to my Casting-Couch

Warum ich immer mit Männern schlafe, bevor ich sie näher kennenlerne! Hier erfahrt ihr es – schonungslos, offen und vor allem: sinnvoll. Egal, für was ihr mich haltet, für mich funktioniert das so. Übrigens sind es vor allem die Frauen dich mich als Bitch oder schlimmeres bezeichnen. Bezeichnend, oder?! Nett ist die kleine Schwester von Scheiße. Alle wollen einen „netten“ Partner. Und humorvoll soll er sein. Und meine Launen ertragen. Ich kann es nicht mehr hören. Was will ich denn mit einem Kerl, und mag er noch so nett sein, wenn er mich im Bett nicht befriedigt. So einfach ist das. Und wenn es da klappt – oder zumindest Potential vorhanden ist – dann können wir mal weiterschauen.

Fast 26 Jahre musste ich alt werden. Viele Verletzungen und Demütigungen hinnehmen. Immer schien ich mich in die Flaschen den Flaschen zu verlieben, während alle meine Freundinnen glücklich um mich herum liebten. Aber dann habe ich ein Geheimnis entdeckt. Und das möchte ich heute mit euch teilen. Es war der 9. März vor zwei Jahren. Kalt, ungemütlich. Vom Frühling noch keine Spur. Der Tag, an dem ich meinen damaligen Freund mit einer anderen im Bett erwischte. Ich weiß nicht, wie sie heißt oder woher sie kommt. Ich will es auch gar nicht wissen. Es ist mir egal. Aber dieser kalte Märztag, war derjenige, an dem ich beziehungs- und liebestechnisch erwachsen wurde.

Jetzt ist es genug

Sollen mich doch alle für eine Schlampe halten. Mir doch egal. Ich zog einfach los, in die Bars und Kneipen der Stadt und suchte mit jeden Tag einen neuen Mann aus. Alles was ich wollte war Ablenkung. Und Rache. Oft landeten wir ohne viele Worte im Bett und haben uns erst hinterher unterhalten. Rückblickend ist das natürlich extrem frustrierend, aber ich habe dabei eine Entdeckung gemacht: Im Bett verrät er mir unbewusst alles, was ich über ihn auch im Rahmen einer potentiellen Beziehung wissen muss. Das habe ich inzwischen aufgrund meiner Erfahrung verfeinert und kann deshalb sagen: ohne den Weg über meine persönliche Casting-Couch geht es nicht mehr. Und hier teste ich dann: wie verhält er sich, wenn er in Ekstase ist, kann ich seinen Blick und seine Wortwahl leiden.

Ist er nur um seine eigene Befriedigung bemüht oder kümmert er sich auch um mich und meine Bedürfnisse – und zwar ernstgemeint und nicht eine bisschen alibimäßig lecken, um sich entspannt für den Blowjob zurückzulehnen (so wird er sich nämlich später auch in einer Beziehung verhalten). Ist er neugierig auf neue Sachen und geht auf meine dezenten Vorschläge ein oder spult er sein Standard-Repertoire ab (dann wird er auch später stets ein Egoist bleiben). Wie schnell geht er nach der Nummer (dann wird er später auch stets den Schwanz einkneifen, wenn es mal eng wird). Und ganz allgemein: wie geil fand ich es.

Da brauche mir vorher doch keinen Kopf zu machen. Wenn es im Bett nicht klappt, klappt es nirgendwo. Das Tolle an diesem Vorgehen: selbst wenn er kein Partner für die große lange Beziehung ist, dann haben wir wenigstens unseren Spaß gehabt. In den meisten Fällen zumindest.